Innerhalb einer Frist von drei Monaten muss der französische Energiekonzern EDF fünf Atomreaktoren zur Überprüfung vorübergehend vom Netz nehmen und kontrollieren. Dazu gehört auch Block eins des Atomkraftwerks Fessenheim. Da der zweite Reaktor dort schon seit Juni außer Betrieb ist, wird das Atomkraftwerk dann komplett stillliegen. Neu ins Visier der Atomaufsicht sind die Dampferzeuger des japanischen Herstellers Japan Casting and Forging Corporation (JCFC) geraten. Bei Kontrollen im Neubau des Atomkraftwerkes von Flamanville wurden am Boden der Dampferzeuger erhöhte Carbonrückstände entdeckt, die die Stabilität von Stahlteilen des Reaktors beeinträchtigen können. Diese mangelhaften Dampferzeuger sind in 18 französischen Atomreaktoren eingebaut. Die 12 der japanischen Firma JCFC weisen laut ASN noch problematischere Carbon-Konzentrationen auf als die sechs von Areva Creusot Forge. Mit einer gewissen Dringlichkeit hat die Atomaufsicht deshalb die Frist von drei Monaten zum Abschalten und Kontrollieren angeordnet, ohne auf den regelmäßigen Austausch der Brennstäbe zu warten.
↧