Das Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim hat ein Sicherheitsproblem. Das sagte gestern ein Berichterstatter der französischen Atomaufsichtsbehörde ASN bei einer Sitzung in Colmar. Wann und ob der wegen Materialproblemen stillgelegte Block II wieder ans Netz geht, steht noch nicht fest. Bei der Sitzung der grenzüberschreitenden Überwachungskommission CLIS für das Atomkraftwerk Fessenheim fielen deutliche Worte: die französische Stahlschmiede Creusot-Forge hat Teile in Dampfdruckerzeugern hergestellt, die ein Sicherheitsproblem in mehreren französichen Atomkraftwerken darstellen. Prüfzertifikate wurden gefälscht. Auch an der Bruchsicherheit eines Bolzens in der Anlage von Fessenheim bestehen Zweifel. Eine Expertengruppe analysiert derzeit Untersuchungsergebnisse. Bis eine Entscheidung über das tatsächliche Risiko gefallen ist, bleibt der Meiler II in dem elsässischen AKW vom Netz. Auf einen Zeitraum dafür wollte sich der Berichterstatter der Atomaufsichtsbehörde ASN bei der Sitzung in Colmar nicht festlegen. Für die Kommissionsmitglieder aus Südbaden sowie die Vertreter der elsässischen Umweltverbände gibt es als Konsequenz nun nur, dass der Reaktorblock zwei stillgelegt bleibt und das Atomkraftwerk bald vom Netz geht. Weiter warten müssen die Kommissionsmitglieder allerdings auf Ergebnisse geoelektrischer Untersuchungen der Dammwerke bei Fessenheim. Hier stellt sich die Frage, ob der Damm des Grand Canal D?Alsace im Falle eines Erdbebens halten würde oder das AKW überschwemmt werden könnte. Die Analysedaten des Stromkonzern EDF konnten offenbar mit denen einer deutschen Firma noch nicht zusammengeführt werden.
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