Zum Start eines Prozesses wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht Waldshut hat der frühere Ehemann des Opfers die Tat eingestanden. Seine Frau und er stammen aus dem Raum Ludwigsburg. Sie hatte mit ihrer Tochter im Waldshuter Frauenhaus Schutz vor ihrem Mann gesucht. Obwohl die Adressen der Frauenhäuser geheim sind, hatte der Mann leichtes Spiel: er hatte auf ihrem Handy die Ortungsfunktion eingeschaltet und konnte sie so leicht finden. Zwei Mal drohte er sie umzubringen, wenn sie nicht zu ihm zurück käme. Beim ersten Mal hielt er ihr laut Anklage ein Messer an den Hals. Beim zweiten Mal habe er zugestochen. Tatort ist ausgerechnet das Gerichtsgebäude in Waldshut, in dem die Verhandlung stattfindet. Die Staatsanwaltschaft spricht von unbedingtem Tötungswillen. Das streitet der Angeklagte vehement ab. Er habe sich da reingesteigert. Er habe lediglich Kontakt zu seiner Tochter gewollt. Bei dem Tatmotiv dürfte auch der kulturelle Hintergrund des türkischen Ehepaares eine Rolle spielen. Die Staatsanwaltschaft spricht von extremer Eifersucht. Das Paar lebte getrennt und wollte sich scheiden lassen. Für einen türkischen Ehemann sei eine neue Beziehung akzeptabel, die türkische Frau müsse jedoch das Trennungsjahr abwarten, so der Mann im Gerichtssaal.
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