Die Donaueschinger Musiktage wollen in diesem Jahr bei mehreren Konzerten die gewohnten Rituale zwischen Musikern und Zuhörern aufbrechen. Das klassische Konzert geht so: Die Musiker kommen auf die Bühne, das Publikum applaudiert. Dann spielen sie ihr Stück, und nochmal Applaus. Doch schon im Frankreich des 19. Jahrhunderts gab es Claqueure, die gegen Geld "Bravo" riefen und Begeisterung simulierten. Und das greift der Komponist Bill Dietz auf. Er schickt die Zuschauer in Donaueschingen in eine "Schule des Klatschens". Während Kollege Martin Schüttler auf einer leeren Bühne konzertieren läßt. Seine Musiker sitzen nämlich jeder für sich in einem Container. Und Laurent Chétouane zwingt sein Publikum selbst in unbequeme Lagen, als Tourist oder Flüchtling. Die Donaueschinger Musiktage gehen vom 19. bis 22. Oktober.
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